Lachs und Revitalisierungen

Der Lachs in der Aare

Noch vor etwas mehr als hundert Jahren war der Rhein der grösste Lachsfluss in Europa: Rund eine Million Lachse schwammen im Rhein. Ihre Laichgründe reichten bis in die Voralpen. Auch Aare war ein ursprüngliches und wichtiges Verbreitungsgebiet des atlantischen Lachses. Lachse steigen seit mehr als 500'000 Jahren in den Rhein und seine Nebengewässer bis in die heutige Schweiz auf. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Atlantischen Lachses reichte bis weit in die Gewässersysteme der Aare und der Thur hinein. Der Lachs ist ein ausgeprägter Wanderfisch, welcher aus den Flüssen in Europa bis ins Meer ab- und wieder aufwandert. Auch aus seinen Geburtsgewässern in der Schweiz wanderte er den Rhein hinunter bis in den Atlantik. Ein paar Jahre später wanderte er den ganzen Weg wieder zurück, um sich in seinen Geburtsgewässer fortzupflanzen. Unverbaute und vielfältige Flüsse boten dem Lachs genügend Lebensraum und er konnte frei damals noch wandern. 

Vor über 100 Jahren setzte die Verbauung unserer Gewässer ein: Wilde Flüsse wurden in schmale Kanäle gezwängt, vernetzte Gewässer unterbrochen, über 90% aller Auenlandschaften in unserem Land zerstört - und mit ihnen der Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten. Der Rückweg des Lachses wurde ihm durch grosse Wasserkraftwerk-Anlagen versperrt, sein Lebensraum in seinen Geburtsgewässer langsam degradiert. Heute ist der Lachs in der Schweiz ausgestorben. Der WWF setzt sich seit Jahren vehement für seine Rückkehr ein und macht dem atlantischen Lachs den Weg frei zurück in die Schweiz. Er setzt sich ebenfalls dafür ein, dass die Gewässer in der Schweiz für den Lachs bereit sind und in den wichtigen Verbreitungsgebieten genügend naturnahe und aufgewertete Flussabschnitte wiederentstehen. 

 

Zurück in der Schweiz

Lachse leiden besonders unter Querbauten, der Begradigung und Verbauung der Fliessgewässer. Haupthindernisse für eine erfolgreiche Rückkehr und den Aufbau einer Lachs-Population in der Schweiz sind die nicht nachhaltige Nutzung der Wasserkraft, der eingeschränkte Geschiebetrieb und mangelnde Laichplätze. 

Der Weg nach Solothurn

Aktuell stehen der Rückkehr des Lachses in die Schweiz nur noch 3 Kraftwerke zwischen Strassburg und Basel im Weg - und diese werden in den nächsten Jahren ebenfalls mit Fischtreppen ausgestattet. Die politischen Weichen sind gestellt, um unsere Gewässer wieder aufzuwerten und dem Lachs die Rückkehr zu ermöglichen.

Die Eingangspforte in die Schweiz ist der Rhein in Basel und flussaufwärts. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und die Kantone Basel-Stadt, Basel-Land und Aargau haben in den letzten Jahren zusammen mit Fischereiverbänden grosse Anstrengungen unternommen, um den Lachs in der Schweiz wieder anzusiedeln und seinen Lebensraum aufzuwerten. Das BAFU koordiniert das Lachs-Besatzprogramm in den Kantonen Basel und Aargau. Die Kantone sorgen dafür, dass bestehende Wanderhindernisse fischgängig werden und haben erste Gewässerabschnitte bereits revitalisiert. Bis in die Aare in Solothurn ist es für den Lachs aber noch ein weiter Weg.

Der WWF setzt sich seit vielen Jahren mit dem Projekt Lachs Comeback dafür ein, dass die Gewässer wieder "Lachs-tauglich" werden, sein Lebensraum aufgewertet wird und dass die Benölkerung über den Lachs und seine Rückkehr sensibilisiert ist. 

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